Nach vielen Jahren in der Sozialarbeit kann ich im Handwerk meine soziale Kompetenz, den Empowerment-Gedanken, Kreativität und den Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit perfekt zusammenbringen.
Ich liebe Textilien. Alte Textilien inspirieren mich, nähen aus Altkleidern ist für mich eine designerische Entspannungsübung!
Upyclingmode und Gender
Die Modeindustrie gibt ganz klar vor, welche Kleidung für Frauen und welche für Männer ist. Die Geschlechterstereotypen beginnen schon bei der Babykleidung. Upcyclingmode gibt uns die Chance über diese Grenzen hinaus zu gehen und diese ineinander fließen zu lassen.
Sind unsere „Altkleider“ wirklich Müll?
An unseren Altkleidern lässt sich noch ganz schön was verdienen!!
Sie werden tausende Kilometer mit dem LKWs und Schiffen nach Afrika gebracht und sind begehrte Ware auf den Märkten. Leider wird dadurch die heimische Textilindustrie kaputt gemacht.
Alternativ können die Altkleider direkt bei sozialen Einrichtungen oder Second-Hand-Läden abgeben werden.
Wir kaufen uns durchschnittlich 20kg Textilien im Jahr und da der Platz im Kasten für Neues gebraucht wird, müssen wir diese Menge auch wieder entsorgen.
Das fiktive Wasser
Die Baumwollpflanze liebt ein warmes Klima und viel Wasser. Für den Anbau von 1kg Baumwolle wird in etwa 25 000 Liter Wasser benötigt.
Pestizide
da die Baumwolle in Monokulturen angebaut wird, ist der Ertrag von Pflanzenschutzmittel abhängig. 11% der weltweit verwendeten Pestizide entfallen auf den Baumwollanbau. Die Felder werden vom Anbau bis zur Ernte 20-25mal mit Insektenbekämpfungsmittel, Unkrautvertilgungsmittel und Pilztötern besprüht. Die Giftstoffe dringen in den Boden und das Wasser ein, welches für die Bevölkerung ungenießbar wird.
CO2
Durch die Herstellung eines T-Shirts entstehen 7-9kg Kohlendioxid
Eine Jeans / ein T-Shirt legt vom Anbau der Baumwolle bis zum Verkauf ca. 18 000 km zurück
Textilfabriken
Der gesetzliche monatliche Mindestlohn für Näher_innen in Asien und Osteuropa liegt weit unter einem existenzsichernden Lohn.
Einige Beispiele:
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Ukraine 80 Euro
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Mazedonien 71 Euro
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Slowakei 292 Euro
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Kambodscha 61 Euro
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China 175 Euro
Eine Arbeiterin die für Hugo Boss näht: „Ich respektiere das Unternehmen, ich respektiere meine Arbeit, warum respektieren sie mich nicht?“
Gewinne der Konzerne
Trotz Wirtschaftskrise machen die großen Marken der Bekleidungsindustrie beachtliche Gewinne. Einige Beispiele von 2013:
Hugo Boss € 229 Mio
H&M € 1,94 Mrd
Adidas € 839 Mio
Zara € 2,38 Mrd
Es zahlt sich aus meine Hose zu flicken -
Und es macht großen Spaß!